
Was wäre das Leben doch ohne Kissen?
Was sagt man Frauen nach, sie können nie genug Schuhe und Taschen haben? Meine Reihenfolge ist ein klein wenig anders. Schuhe haben bei mir tatsächlich keine große Priorität, aber Taschen und Kissen, sind für mich unverzichtbar. Wenn ich irgendwo hinfahre und übernachte, egal wie lange, mein Fritzchen muss mit. Mein Fritzchen ist ein „einfacher“ 40 cm x 40 cm Kissenbezug mit einem mit Daunen (glaube ich zumindest) gefüllten Inlet*. Ohne, geht schlafen gar nicht!
Seit meinen Kindertagen habe ich ein solches kleines Kissen. Meine Mutter infizierte mich damit und es handelt sich um einen Virus, der quasi nicht heilbar ist und so ist er auch schon auf unsere drei Töchter übergesprungen. Nur Männer befällt er nicht 😉 .
Nach vielen, vielen Jahren (bin ja nun auch nicht mehr das frischeste Gemüse im Obstkörbchen) waren meine Bezüge fürs Fritzchen, aus Kindertagen, verschlissen. Im wahrsten Sinne des Wortes!
Neue Bezüge braucht das Land
Ich musste aber feststellen, dass das 40 cm x 40 cm Maß der Klassiker bei (gruseligen) Sofakissenbezügen ist. Und mal ehrlich: Wer legt sich freiwillig auf Schinz oder ähnlich komisch klingende Stoffe?
Und so nähte ich mir halt meine eigenen Bezüge, aus reiner Baumwolle. Ob mit einem Reißverschluss oder mit (Druck)knöpfen, je nach Lust und Laune. Natürlich kann man auch einen Hotelverschluss verwenden, aber mit dem stehe ich auf Kriegsfuss, weil mir da immer das Kissen rauskommt.
Eine Nähanleitung zu diesem recht einfachen Kissenbezug folgt. |
Natürlich bleibt es nicht bei Fritzchenbezügen. Ich habe z. B. aus dem Jersey-Bauchband, aus meiner ersten Schwangerschaft, auch ein Kissen genäht, weil ich es einfach nicht wegschmeißen oder weitergeben konnte.
Denkbar einfach: Bauchband auf links gedreht, die beiden langen Seiten – bis auf eine kleine Wendeöffnung – zugenäht, Füllung rein und fertig war das nächste Kuschelexemplar.
Ich muss zugeben, dass in Sachen Kissen nichts vor mir sicher ist. So hatte es sich zugetragen, dass eine großangelegte „wir räumen den Kleiderschrank auf“-Aktion dazu führte, dass viele Jersey-Longsleeves plötzlich arbeitslos waren. Und wer Kinder hat, weiß, dass bloß keines der Shirts wegegeben oder weggeworfen werden darf.
Bei manchen blutete auch mein Herz ein wenig, also entführte ich sie in mein Nähzimmer und amputierte ihnen die Arme und den Kragen und zwar so, dass ich von der Vorder- und Rückseite ein gut verwertbares Rechteck übrig behielt.
Achtung!
Wenn Du auch so eine Bettschlange nähen möchtest, dann ist es am einfachsten, wenn Du Dir vorher überlegst, wie groß die Kreisstücke an den Enden der Bettschlange sein sollen. Dann hast Du es einfachher beim Berechnen des Stoffes, der dann um den Kreis herumgenäht wird.
Wenn Dein Kreis einen Durchmesser von z. B. 20 cm hat, dann musst Du den Umfang (= Stoffbedarf) wie folgt berechnen.
U = 2 * 10 cm * 3,14 U = 62,8 cm
Das heißt, Dein Stoffrechteck hat eine Höhe von 62,8 cm mal der Länge, die Deine Bettschlange haben soll. Natürlich darfst Du die Nahtzugabe (NZG) nicht vergessen. Bei Jersey solltest Du die Länge deutlich kürzer schneidern als gewünscht, da die Bettschlange beim Füllen sehr in die Länge geht.
Natürlich muss eine Bettschlange nicht aus Jersey sein. Für unsere kleinste habe ich einfach einen karierten Baumwollstoff verwendet. Der dehnt sich erfreulicherweise nicht so arg mit.
Das große PLUS einer Bettschlange ist, dass die vielen winzigen Stofftiere und anderen Besitztümer meiner Kinder nun nicht mehr hinter/unter das Bett fallen. Jippijayjej!!!
Herzlichst!
Natalie
*Kleine Anmerkung: Das Inlet habe ich in den Jahren natürlich öfter erneuert 🙂

