
Daily Beachbag
In Sachen Nähen, bin ich ja Autodidakt und wenn ich einen Auftrag bekomme, dann suche ich mir ein Schnittmuster, welches ungefähr passt und versuche es dann mit den Ansprüchen meiner Kundin in Einklang zu bringen. Genau wegen dieser Vorgehensweise gibt es nun eine Kundin, die jeden Tag mit einer Beachbag durchs Leben geht.
Klingt komisch? Überzeuge Dich selbst:
Zugegeben, diese Tasche ist mächtig, mächtig groß. Aber genau dies war die Anforderung meiner Auftraggeberin. Groß, auffällig, nicht von der Stange und Taschen sollte sie haben oder kurz gesagt: Viel Stauraum.
Das Schnittmuster hatte ich schon einmal für eine wirkliche Strandtasche verwendet und zwar kommt es aus dem Buch Taschenlieblinge selber nähen von Pattydoo. Pattydoo war eine der ersten Seiten im Netz, die ich beim Start meiner Nähreise besuchte und immer noch besuche. Mir gefällt die enorme Professionalität und die tollen Ideen, die super erklärt werden und es auch einem Anfänger leicht machen, sich das erste Erfolgserlebnis zu er-nähen.
Wie Du unschwer erkennen kannst, habe ich mich über reichlich Jeanshosen hergemacht. Auch dies ist eine Art Nachhaltigkeit zu leben und umzusetzen.
Was ich mir so gedacht habe
- Wie bereits erwähnt konnte ich dem Wunsch nach einer großen Tasche mit dem Beachbag-Schnittmuster Rechnung tragen
- Das Kombinieren von Gesäß- und manchmal auch Eingrifftaschen alter Jeanshosen habe ich schon bei einem anderen Modell umgesetzt und das Tolle ist, dass die Taschen nutzbar sind, also nicht zugenäht
- Natürlich bewahrt man in den Außentaschen keine Geldbörse oder den Haustürschlüssel auf. Aber für ein Päckchen Taschentücher, einen Lippenpflegestift oder den Einkaufszettel eignen sie sich auf jeden Fall und man muss genannte Gegenstände nicht in den Untiefen suchen
- Für den Boden der Tasche habe ich echtes Leder verwendet. Dies ist robust und verzeiht, wenn die Tasche einfach mal im Biergarten auf dem Boden abgestellt wird
- Ob verschiedene Labels alter Hosen oder mal hier und da eine Ziernaht oder einfach mal ein Knopfloch appliziert: alles geht – nichts muss.
- Im zweiten Bild siehst Du ein Bündchen mit Gürtelschlaufen. Dieses hat nicht nur optische Gründe, sondern auch einen praktischen: Einen Schal oder ein Halstuch, dass Du für den Moment nicht tragen möchtest kannst Du einfach durch die Schlaufen ziehen.
- Wie bei fast allen meinen Taschen habe ich auch bei dieser einen ganz einfachen Nesselstoff in beige gewählt. Bei der Tasche ist außen soviel los, da darf es innen ruhig etwas ruhiger sein. Zumal ich mich eisern an mein Motto halte „Heller Innenstoff sorgt dafür, dass sich nichts verstecken kann“.
Wie viele Taschen an einer Tasche sind eigentlich zu viel?
Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Aber da die Tasche nicht nur schick, sondern auch praktisch sein sollte, habe ich innen auch nicht mit Features gespart. Die Gesäßtasche einer Herrenjeans wurde kurzer Hand als Handyfach eingebaut. Ergänzt um einen Druckknopf bietet sie den idealen Schutz für das neuzeitliche Heiligtum, das Smartphone. Neben dieser Innentasche fand sich ein Schlüsselband mit Karabiner ein, so dass der Schlüssel nicht unter den vielen Einkäufen verschütt geht.
Des Weiteren kombinierte ich praktisches mit Faulheit: Die Vorderseite eines Hosenbeins wurde so abgeschnitten, dass beiden Nähte erhalten blieben. So konnte ich mir das Umnähen und Versäubern sparen. Mittig nähte ich eine Senkrechtnaht und schon waren zwei weitere große Innenfächer geboren.
Die Tasche mit zwei Gesichtern
Durch das Verschließen mit Karabinern erhält die Tasche eine ganz andere Form. Sieh selbst:
Ich hoffe, Dir gefällt mein Werk 🙂
Herzlichst,
Deine Natalie

Dies ist die „reine“ Beach bag, wie sie in dem Buch von Pattydoo gedacht war.

